Nachdem das Verladen zur Equitana und zur ersten IG Shetland Tour nicht so gut geklappt hat (weil ich es auch eigentlich nie geübt hatte), wollte ich den Zustand korrigieren. Ja, man kann als Einzelperson ein Shetty auch einfach in den Hänger schieben, aber das ist ja keine Dauerlösung.
Meine Meinung zum Verladen: sie müssen sich nicht notwendigerweise in den Anhänger schicken lassen, aber irgendwie müssen sie stressfrei, flott, und jederzeit abrufbar rein. Tragen, schieben, ziehen, prügeln sind keine Option – vor allem wenn es z.B. in einem medizinischen Notfall einfach auch mal um jede Minute geht.
Solange also Henry’s Kutsche noch nicht wieder im Anhänger stand, habe ich die Gunst der Stunde genutzt.
Und da Hinknien für das Pony heisst „komm her zum kuscheln, dann gibt’s einen Keks“, meine Knie aber ein langes Knien nicht mehr mitmachen, sieht erfolgreiches Verladen mit Futterbelohnung im Anhänger dann so aus – Shetty-Style.
Liebe Kinder, nicht zuhause nachmachen! Shettys sind echt nicht gut für mein Risikobewusstsein, aber machen einige Dinge so herrlich unkompliziert.
Letzten September habe ich mir und dem kleinen Pony was vorgenommen: wir wollen bei der IG Shetland Tour 2016 starten.
Und heute war es soweit, unsere erste Tourstation stand an.
Die Tour ist ein Dreikampf, den es in einer geführten, einer gerittenen und einer gefahrenen Variante gibt. Für mich als Runner heisst das: ca. 100m Trabrennen an der Hand, Springparcours über ca. 40cm (ich muss mit rüber, ist ja kein Dog Agility), und zuletzt ein Geschicklichkeitsparcours.
Zum Glück gibt es eine Ü40-Klasse, sonst müsste ich gegen drahtige 18jährige laufen. Das wäre ziemlich frustierend…
Mit schlappen 200 km Anfahrt – und ja, das war eines der nächstgelegenen Turniere – haben wir uns also in das schöne Lothe bei Paderborn begeben, wo bei strahlendem Sonnenschein auf einer Wiese an einem Kuhstall die hübschen Parcours aufgebaut waren und auch schon viele Shettys, große und kleine Menschen rumwuselten. Im feschen vorgeschriebenen Outfit (weiße Hose, dunkelgrünes Tour-T-Shirt, das alle Teilnehmer erhalten, Handschuhe und Kappe) ging’s ab ins Getümmel. Wegen der vielen teilnehmenden Kinder gibt’s bei der IG Shetland bezüglich der generellen Kappenpflicht gar keine Diskussion – und das finde ich gut so!
Beim ersten Tourstart halt noch etwas planlos, wurde mir aber direkt nett von anderen Teilnehmern mit Wissen über Ablauf und Regeln geholfen und so ging Mrs. Hummelhüfte zum ersten Mal mit dem Super-Tüpfel an den Start. Das Tüpfel hatte den Dreh aber noch nicht ganz raus, vor allem nicht, dass es auf Fehler und auch Zeit geht und war recht gemütlich unterwegs.
Aber wie heißt es so schön: wirf Dein Herz zuerst über die Hürde und Dein Pony wird folgen.
Wassergraben? Das kann ja wohl nicht Dein Ernst sein – wir haben nur Steilsprünge geübt!
Oder so ähnlich zumindest. Hat auch geklappt – bis auf den Wassergraben. Den fand er dann doch zu gruselig und hat verweigert, was einen Strafpunkt gab. Im Geschicklichkeitsparcours blieben wir fehlerfrei, obwohl das Labyrinth für uns beide doch etwas eng war.
Letztendlich hat es mit einem Fehler und aber eher einer schneckenförmigen Zeit in alle drei Teilprüfungen zu einem tollen 11. Platz genau im Mittelfeld der Ü40-Runners Klasse geführt.
Und einen Punkt für die Jahresendwertung haben wir bekommen. Da fehlen dann nur noch eine Trillion Punkte für den Toursieg im September.